Kirchliche Immobilienstrategie – Was wird auf Dauer noch gebraucht?
Bereits im Sommer 2019 haben wir uns in den Gremien der Pfarrei mit dem Thema Gebäudebestand beschäftigt. Einer Arbeitsgruppe, die aus Vertreter:Innen aller Kirchorte besteht, wurde in einer Kick off Veranstaltung, das Projekt KIS – Kirchliche Immobilienstrategie des Bistums Limburg vorgestellt. Noch bevor es aber an das Arbeiten gehen konnte, wurden Präsenzveranstaltungen durch die Corona Pandemie unmöglich und so wird sich der Start des Projektes in unserer Pfarrei verzögern. Wir werden diese Verzögerung nutzen, um in einem Vorprojekt die zukünftigen Bedürfnisse unserer Pfarrei zu ermitteln.
Dabei werden neue Wege eingeschlagen. Unter dem Arbeitstitel „Die Siedler von St. Peter und Paul“ entstand die Projektskizze, mit der in drei Etappen in den Grundvollzügen christlichen Glaubens (Martyria, Liturgie und Diakonie) unsere Pfarrei St. Peter und Paul der Zukunft auf dem Reißbrett entsteht. Ganz frei von den heutigen tatsächlichen Verhältnissen. Es geht um die Fragestellung: Wie würde mit Blick auf das Jahr 2040 die Pfarrei und ihr Angebot zu konzipieren sein, um den Menschen dieser Zeit und mit den Mitteln dieser Zeit ein zeitgemäßes Angebot von Kirche (vor Ort) bereitzustellen?
Im Rahmen dieses Planspiels, zu dem vor allem Gemeindemitglieder eingeladen sind, die in dieser Zeit Kirche mitgestalten wollen, soll nicht durch Veränderung des heutigen Bestands zu einem neuen Konzept gefunden werden, sondern vielmehr durch die Konzeption von etwas ganz Neuem die zukünftige Struktur beschrieben werden. Wie dann die Veränderung von heute zu dem zukünftigen Bild erfolgen kann, wird dann in einem späteren Schritt, nämlich im Rahmen des KIS Projektes, zu bearbeiten sein.
Wir sind gespannt, wie sich neue und vor allem zeitgemäße Formate, in alle Bereiche des christlichen Lebens ihren Einzug bahnen. Dabei werden sicher auch Komponenten entwickelt, deren Umsetzung nicht sofort in Angriff genommen werden können oder die sich im Zeitablauf einer weiteren Veränderung / Anpassung stellen müssen. Es geht bei dem Vorprojekt um die Definition eines möglichen Zielbildes, welches keine Ängste und Besorgnisse auslösen soll, sondern welches die Optionen, für eine Kirche vor Ort von Morgen aufzeigen soll. Und diese Kirche von Morgen wird ein Gewand benötigen, welches mit den heutigen Rahmenbedingungen nur bedingt hergestellt werden kann. Dabei spielen die vorhandenen Immobilien zwar auch eine Rolle, es geht aber vordergründig um Inhalte und das Angebot für die Menschen in unserer Pfarrei.
Der Zeitraum bis 2040 ist mit Bedacht gewählt, denn wenn es um die Umgestaltung des Immobilienbestands geht, so braucht das Zeit. Allein die Entscheidung für oder gegen eine bestehende Immobilie führt noch nicht automatisch auch zu einer Umsetzung. Die Umgestaltung von Objekten ist stark an die finanziellen Möglichkeiten gebunden, die erst geschaffen werden müssen.
Mit dem Vorprojekt „Die Siedler von St. Peter und Paul“ haben wir die Möglichkeit uns frei von der Sorge des „Einbüßens“ und „Aufgebens“ mit unserer Zukunft zu befassen und dafür auch Gemeindemitglieder zu begeistern, die sich mit dem Istzustand nicht belasten wollten.
Alle die sich aufgerufen fühlen mitzumachen und die mehr erfahren wollen, richten ihre Anfragen an Pfarrer Joachim Wichmann oder Frank Bermbach, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates oder schauen auf der Website der Pfarrei St. Peter und Paul nach.
Bad Camberg, den 14. März 2022
Frank Bermbach
Vors. des Pfarrgemeinderates
stv. Vorsitzender des Verwaltungsrates
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