Am 19. April 1750, einem Sonntag, konnte der damalige Haintchener Pfarrer Johann Theodor Klemmer in einer feierlichen Zeremonie den Grundstein für den Neubau der St. Nikolaus-Kirche legen. Nicht nur die Pfarrer der benachbarten Dörfer Hasselbach und Eisenbach sowie der Kaplan der Kreuzkapelle nahmen damals an diesem besonderen Ereignis teil, sondern auch „eine Menge Volk“, wie es in einem Bericht über die Grundsteinlegung heißt.
In diesem Jahr ist der 19. April der Karsamstag. In Haintchen findet der Ostergottesdienst am Ostersonntag, den 20. April um 11.00 Uhr statt. Im Rahmen des Hochamts soll auch an das Geschehen vor 275 Jahren erinnert werden.
Wie sehr sich die Zeiten seit damals verändert haben zeigt sich schon daran, dass heute der Pfarrer von Bad Camberg zugleich u.a. für Haintchen, Hasselbach, Eisenbach und natürlich auch die Kreuzkapelle zuständig ist. Unberührt vom Wandel der Zeit ist dagegen die Einladung zu jedem Gottesdienst geblieben, und so kann sich am 20. April wiederum „eine Menge Volk“ in der St. Nikolaus-Kirche in Haintchen einfinden, um dort nicht nur das Osterfest zu feiern, sondern auch der Grundsteinlegung vor 275 Jahren zu gedenken.
Der Ortsausschuss freut sich auf rege Teilnahme.
Anno 1750 den 19 Aprilis wurde von dem zu solchem actu
von einem hochten Officialatus – Commisariat in Coblentz unter dem
20ten Mertz 1750 Bevollmächtigten H Joe Theodoro Klemmer dermahliger
Pastore in Haintgen, zu der newen pfarr-Kirch ad S. Nicolausem
in Haintgen der Erste Eck- oder grund-stein nach der form des
Ritualis Romani Eingesengent, und auft die auswendige Eck
nechsten der Chor- oder Sacristey-Thür geleget, in beystand derer
Wohl Ehrw. Herren H. Georgii Adam Pastoris in Eisenbach, Ferdi-
nandi Damiani Miger p.t. dermahlen Pastoris in Hasselbach /:
hernach im junio e.a. in Haintgen :\ H. Petri Schmitt Hohenfeldischer
Sacellani von der Creutz-Capell zu Camberg, wie auch in
gegenwarteh unterschriebenen sendscheffen, samt einer menge
Volckes. (…)