Patrozinien
In unserer Pfarrei feiern wir an zehn Kirchorten jeweils das Patrozinium – und damit auch die Vielfalt der Heiligen, die uns auf unserem Glaubensweg begleiten.
Hier finden Sie eine Übersicht der Kirchorte mit ihren jeweiligen Patronatsfesten.

Antonius "der Große" wurde in eine reiche Familie hineingeboren. Das Bibelstudium brachte ihn dazu, alles zu verkaufen. Er wendete sich einem radikalen asketischen Lebensstil zu, wurde zum Einsiedler und beeindruckte Viele, die es ihm gleichtaten. So wurde er zum "Vater des Möchtums" und ist einer der vier heiligen Marschälle.
In unserer Pfarrei wird am 17. Januar das Patrozinium der Kirche St. Antonius in Oberselters gefeiert.
Wer mehr über den Heiligen erfahren möchte, der oft - wie auch in Oberselters - mit einem Schwein abgebildet wird, kann hier fündig werden.

Am 22. Februar begeht die Kirche das Fest „Cathedra Petri“. Damit erinnert sie an die Berufung des Apostels Petrus zum Lehramt in der Kirche und seine Übernahme des römischen Bischofsstuhls (Kathedra).
In unserer Pfarrei wird an diesem Tag das Patrozinium der Kirche St. Petrus in Eisenbach gefeiert.
Wer mehr zur Geschichte des Festes erfahren möchte, das ursprünglich an die Übernahme des Bischofsamts in Antiochia durch Petrus und die Einrichtung der ersten christlichen Kirche der Welt erinnert, wird hier fündig.

Schon im 4. Jahrhundert wurde im Osten Georg verehrt und ihm Kirchen geweiht. Im 5. Jahrhundert gelangte die Verehrung durch die lateinische Übersetzung auch in den Westen, aber erst im 12. Jahrhundert entwickelte sich die heute vorherrschende Drachentöter-Legende.
Georg gehört zu den 14 Nothelfern und wurde zum Symbol der Ritterlichkeit in der Kreuzfahrerzeit. Er ist einer der beliebtesten Heiligen der Christen und auch die Muslime der Türkei verehren ihn.
Der Hohe Dom zu Limburg ist ebenso wie die kleine Kirche in Schwickershausen dem Heiligen geweiht.
Mehr zum Heiligen Georg finden Sie hier.

Am 29. Juni feiert Bad Camberg das Patrozinium unserer Pfarrei und der Kirche der Kernstadt - das Fest der heiligen Apostel Petrus und Paulus – zwei Männer, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, und doch gemeinsam Wegbereiter unseres Glaubens.
Da ist Petrus, der einfache Fischer aus Galiläa: bodenständig, impulsiv, mit einem Herzen voller Sehnsucht, aber auch voller Zweifel. Er folgt Jesus von Anfang an, verlässt seine Netze, lässt alles zurück – und doch verleugnet er ihn in der Stunde der Angst.
Und da ist Paulus, der gebildete Pharisäer aus Tarsus, römischer Bürger und leidenschaftlicher Verfechter des Gesetzes: Zuerst Verfolger der Christen, bis er dem Auferstandenen begegnet und sein ganzes Leben eine neue Richtung bekommt. Erst nach Jesu Tod wird er zum unermüdlichen Missionar für das Evangelium.
Was beide eint: ihre Menschlichkeit, ihr Ringen um den rechten Weg, ihre Hingabe an den Glauben – und auch ihre Auseinandersetzungen. Sie stehen für zwei Pole, die die Kirche bis heute bewegen: das Bewahren des Überlieferten und das mutige Aufbrechen ins Neue.
Petrus und Paulus – zwei Wege, ein Glaube, eine Kirche.

Margareta (bei uns "Margaretha" geschrieben) - in der Ostkirche ist Marina der gebräuchliche Name - ist eine legendäre Märtyrerin, die von ihrem eigenen Vater verraten wurde, als dieser herausfand, dass sie den christlichen Glauben angenommen hatte.
Es wird berichtet, dass der Teufel Margareta in Drachengestalt begegnete und sie ihn mit dem Kreuz abwehrte. Dieses Drachenattribut führte dazu, dass Margareta öfter mit der vom Hl. Georg befreiten Königstochter gleichgesetzt wurde.
Sie wird als eine der 14 Nothelfer, eine der "3 Heiligen Madln" und eine der 4 virgines capitales verehrt.
In unserer Pfarrei ist die Kirche in Hasselbach der Hl. Margaretha geweiht.
Wer mehr über die Heilige wissen möchte, wird hier fündig.

Der Heilige Christophorus, dessen Name "Christusträger" bedeutet, wurde bereits sehr früh verehrt. Er soll - so die Legende - ein hundsköpfiges, menschenfressendes Riesen-Ungeheuer gewesen sein, das erst durch die Taufe die Sprache erlernte und seinen Namen erhielt. Er zog dann als Missionar durch die Lande.
Die eigentliche Christusträgerlegende kommt erst im 13. Jahrhundert auf und beschreibt, wie der riesige Christophorus den mächtigsten König der Welt sucht, um ihm zu dienen. Nachdem der mächtigste weltliche König seine Angst vor dem Teufel, und dieser wiederum seine Angst vor dem gekreuzigten Christus zeigt, will er nur noch diesem Christus dienen. Um seine Würdigkeit zu beweisen, verpflichtet er sich, Menschen über einen Fluss zu tregen und begegnet so dem Kind, das auf seinen Schultern immer schwerer wird und sich schließlich als Christus zu erkennen gibt.
Christophorus gehört zu den 14 Nothelfern und ist als Schutzpatron der Reisende und ganz speziell auch der Autofahrer und Verkehrsmittel ernannt.
In unserer Pfarrei ist die Kirche in Niederselters nach ihm benannt.
Weitere Informationen zu dem Heiligen finden Sie hier.

Mauritius - so die Legende - war Anführer der "thebäischen" Legion, einer Legion, die nur aus Christen bestand und sich weigerte, sich an der Christenverfolgung zu beteiligen. Daraufhin wurden die Legionäre nach und nach hingerichtet.
Die Legende begründete später, als das Christentum zur Staatsreligion erhoben war, die Legitimation, Soldaten in die christliche Gemeinschaft aufzunehmen. Zur Zeit der Ottonen und Staufer blühte die Verehrung von Mauritius in Deutschland. Er wurde zum Reichs- und vom Hochadel bevorzugten Kriegerheiligen.
In unserer Pfarrei ist die Kirche in Erbach dem Hl. Mauritius geweiht.
Wer mehr über den Heiligen und die thebäische Legion erfahren möchte, wird hier fündig.

Wendelin war ein vermutlich aus Irland oder Schottland stammender Missionar königlicher Abstammung, der sich als Hirte und später Einsiedler in der Gegend von Trier niederließ. Sein vorbildliches Leben bewog die Mönche des nahegelegenen Klosters von Tholey ihn zu ihrem neuen Abt zu wählen, obwohl er kein Priester war.
Wendelin wird nicht nur klassisch als Schutzpatron von Hirten und Vieh verehrt, sondern in moderner zeit auch als Patron für Natur- und Umweltschutz.
In unserer Pfarrei ist die Kirche in Dombach dem Heiligen geweiht.
Wer mehr über ihn erfahren möchte, wird hier fündig.

Ferrutius war nach der Grabinschrift römischer Soldat im Römerkastell im heutigen Stadtteil von Wiesbaden Mainz-Kastel, der in der Christenverfolgung - wohl der unter Kaiser Diokletian ermordet wurde. Über sein Leben selbst ist nur wenig bekannt.
Er wird in den Bistümern Limburg und Mainz am 29. Oktober verehrt, während der katholische Gedenktag der 28. Oktober ist.
In unserer Pfarrei ist die Kirche in Würges dem Hl. Ferrutius geweiht.
Ein wenig über den Heiligen findet sich hier.

Der Heilige Nikolaus ist einer der bekanntesten Heiligen in Deutschland und besonders bei den Kindern sehr beliebt - bringt er doch Süßes und Kleinigkeiten in der Vorweihnachtszeit.
Er war bereits Priester, als er das Erbe seiner reichen Eltern antrat. Dieses Erbe nutzte er, um armen Menschen beizustehen - insbesondere wird von jungen Frauen berichtet, die keine Mitgift hatten und denen er heimlich Geld zukommen ließ, damit sie nicht in die Prostitution verkauft wurden. Nach einer Pilgerreise wurde er zum Bischof von Myra gewählt. Ihm werden viele Wunder zugesprochen. 325 nahm er am Konzil von Nicäa teil.
In unserer Pfarrei trägt die Kirche in Haintchen seinen Namen. Traditionell wird hier mit einem kleinen Nikolaus-Markt nach dem Hochamt das Patrozinium gefeiert.
Für die Kleinen in der Gemeinde erzählt Lotta in einem Video vom Heiligen Nikolaus. Wer mehr über den Mann aus Myra erfahren möchte, wird hier fündig.
Wer sind:
die 14 Nothelfer*innen
In ihren Legenden baten einige Märtyrer und Märtyerinnen vor ihrem Tod um die Gnade der Fürbitte und erhielten die Verheißung, bei Anrufung hilfreich vermitteln zu dürfen. Die Zahl 14 enstand wohl durch Verdoppelung der heiligen Zahl Sieben.
In der Regel gelten bis heute als Nothelfer in den verschiedenen Angelegenheiten:
- Achatius, angerufen gegen Todesangst und Zweifel
- Ägidius, angerufen zur Ablegung einer guten Beichte
- Barbara, Patronin der Sterbenden
- Blasius, angerufen gegen Halsleiden
- Christophorus, angerufen gegen unvorbereiteten Tod
- Cyriacus, angerufen gegen Anfechtung in der Todesstunde
- Dionysius, angerufen gegen Kopfschmerzen
- Erasmus, angerufen gegen Leibschmerzen
- Eustachius, angerufen in allen schwierigen Lebenslagen
- Georg, angerufen gegen Seuchen der Haustiere
- Katharina, angerufen gegen Leiden der Zunge und schwere Sprache
- Margareta, Patronin der Gebärenden
- Pantaleon, Patron der Ärzte
- Vitus (Veit), angerufen gegen Epilepsie
Mehr zu den 14 Nothelfer*innen hier.
die 3 heiligen Madeln
Die drei heiligen Jungfrauen sind klassisch die Schutzpatroninnen des Nähr- (Margareta von Antiochien), Lehr- (Katharina von Alexandria) und Wehrstandes (Barbara) und gehören auch zu den 14 Nothelfer*innen. Früher wurden die drei "Heiligen Mädchen" und dazu noch Dorothea von Cäsarea als virgines capitales, die wichtigen Jungfrauen, verehrt.
Mehr zu den "Drei heiligen Mädchen" hier.
die 4 Marschälle
Die vier heiligen Marschälle gelten als eine Ergänzung der 14 Nothelfer. Es sind: der Mönchsvater Antonius der Große, der Bischof Hubertus von Lüttich, Papst Cornelius und Quirinus von Neuss. Wie die Marschälle an Fürstenhöfen, empfand man sie als Gott besonders nahe stehende himmlische Sachwalter, deshalb für Fürbitten als besonders hilfreich.
Mehr zu den Vier Marschällen hier.