Bad Camberg
Kreuzweg im Kurpark 2024
Auf Initiative der freien evangelischen Gemeinde haben sich die verschiedenen Gruppen der evangelischen, freien evangelischen und katholischen Gemeinden sowie der Stadt Bad Camberg und weiteren Ortsgruppen zusammengeschlossen und gemeinsam einen Kreuzweg gestaltet.
Zu sehen sind die 14 Stationen der Passionsgeschichte Jesu, die den zentralen Punkt des Christentums „Leiden und Auferstehung Jesu“ veranschaulichen.
Entstanden sind hier wundervolle Kunstwerke, die zum Nachdenken anregen und zur Meditation einladen.
Nachfolgend finden Sie zu jeder Station die entsprechenden Bibelstellen (Text und Audio), sowie eine kurze Erklärung der jeweiligen gestaltenden Gruppe.
Die Installation wird vom 15. März bis zum 07. April 2024 im Kurpark zu sehen sein.
Die Pfarrei St. Peter und Paul dankt allen beteiligten Gruppen für ihr Engagement!
Erklärung der Station
Jesus zieht als König nach Jerusalem ein und wird dort von den Menschen gefeiert.
Wir haben uns zusammen mit den Jugendlichen und Messdienern der Pfarrei St. Peter und Paul Bad Camberg gefragt: „Wer ist Jesus eigentlich für mich persönlich?“ König, Retter, Hoffnung… diese und viel mehr Antworten bilden zusammen mit den bunten Blumen und Tüchern, welche symbolisch für den feierlichen Einzug stehen, die Kreuzstation.
Wer ist Jesus für Dich?
Gestaltung: Katholische Jugend und Messdiener der Pfarrei St. Peter und Paul Bad Camberg

Kurz vor Jerusalem kamen Jesus und die Jünger zu den Ortschaften Betfage und Betanien am Ölberg.
Jesus schickte zwei der Jünger voraus. »Geht in das Dorf vor euch«, wies er sie an. »Wenn ihr hinkommt, werdet ihr ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch niemand geritten ist. Bindet es los und bringt es her. Wenn jemand fragt, was ihr da tut, dann sagt einfach: `Der Herr braucht es und wird es bald wieder zurückgeben.´«
Die zwei Jünger machten sich auf den Weg und fanden das Fohlen an der Straße. Es stand angebunden vor einem Haus. Als sie es losbanden, fragten einige, die dort standen: »Was macht ihr da? Warum bindet ihr das Fohlen los?« Sie sagten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und man ließ sie gehen.
Dann brachten sie das Fohlen zu Jesus, warfen ihre Mäntel darüber, und er setzte sich darauf.
Viele Menschen aus der Menge breiteten ihre Mäntel vor Jesus auf dem Weg aus, andere schnitten auf den Feldern grüne Zweige ab und legten sie auf den Weg.
Vor und hinter Jesus drängten sich die Menschen und riefen: »Gelobt sei Gott! Gepriesen sei, der im Namen des Herrn kommt! Segen für das künftige Reich unseres Vaters David! Lobt Gott im höchsten Himmel!«
Markus 11, 1-10
Erklärung der Station
Eine Frau tut Jesus etwas Gutes und stärkt ihn vor seinem schwersten Weg.
Dafür salbt sie Jesus mit einem teuren Öl.
Kinder aus der evangelischen Kirchengemeinde Bad Camberg und Niederselters haben überlegt, was „wir“ Gutes mit unseren Händen tun können. Dies haben sie zu ihren eigenen Händen geschrieben.
Denn Jesus selbst hat einmal gesagt: „Was ihr einem meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.“
Gestaltung: Evangelische Kirchengemeinde – Kindergottesdienst

Jesus hielt sich inzwischen in Betanien im Haus Simons auf, eines Mannes, der an Aussatz erkrankt war. Als sie beim Essen saßen, kam eine Frau mit einem wunderschönen Gefäß voll kostbaren Öls. Sie zerbrach das Gefäß und goss Jesus das Öl über den Kopf.
Einige am Tisch waren darüber entrüstet: »Warum wurde dieses kostbare Öl so verschwendet?«, fragten sie. »Sie hätte es für ein kleines Vermögen verkaufen und das Geld den Armen geben können!« Und sie wiesen sie scharf zurecht.
Doch Jesus hielt ihnen entgegen: »Lasst sie in Ruhe. Warum bringt ihr sie in Verlegenheit? Sie hat mir doch etwas Gutes getan. Die Armen werdet ihr immer bei euch haben. Ihr könnt ihnen helfen, wann immer ihr wollt. Aber ich werde nicht mehr lange bei euch sein. Sie hat getan, was in ihrer Macht stand, und meinen Körper im Voraus zum Begräbnis gesalbt. Ich versichere euch: Überall in der Welt, wo die gute Botschaft gepredigt wird, wird man sich auch an die Tat dieser Frau erinnern.«
Markus 14, 3-9
Erklärung der Station
Das letzte Abendmahl - ein Abschiedsfest
Trotz des nahenden Abschieds nutzt Jesu die letzten Stunden intensiv mit seinen Freunden, unterwirft sich diesen, zeigt ihnen große Liebe und gleichzeitig ein selbstloses Verhalten.
Gestaltung: Taunusschule / Robin Böcher

Am Abend kam Jesus mit den zwölf Jüngern.
Als sie um den Tisch saßen und aßen, sagte Jesus: »Ich sage euch aber: Einer von euch wird mich verraten, einer, der hier mit mir isst.« Erschrocken fragte ihn einer nach dem anderen: »Das bin doch nicht ich, oder?« Er erwiderte: »Es ist einer von euch zwölf, einer, der jetzt mit mir isst. Denn der Menschensohn muss sterben, wie es in der Schrift schon seit langer Zeit vorausgesagt ist. Für seinen Verräter aber wird es furchtbar sein. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren worden wäre!«
Während sie aßen, nahm Jesus einen Laib Brot und bat Gott um seinen Segen. Dann brach er es in Stücke und gab es den Jüngern mit den Worten: »Nehmt, denn das ist mein Leib.« Dann nahm er einen Becher mit Wein und dankte Gott. Er reichte ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: »Das ist mein Blut, das für viele vergossen wird und den Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt. Ich sage euch: Von jetzt an werde ich keinen Wein mehr trinken bis zu dem Tag, an dem ich ihn wieder neu im Reich Gottes trinken werde.«
Nachdem sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus zum Ölberg.
Markus 14,17-26
Erklärung der Station
Das ist wirklich etwas Seltsames: Jesus will seinen Freunden die Füße waschen.
Jesus zeigt damit, dass er mir Gutes tun will. Auch ich soll anderen Gutes tun. Das mache ich gerne. Doch manchmal fällt es mir nicht leicht, selbst Hilfe anzunehmen. Würdest du dir von jemand anderem die Füße waschen lassen? Auch die Freunde von Jesus waren wirklich überrascht.
Hör dir hier die ganze Geschichte zur Fußwaschung an: https://e.pcloud.link/publink/show?code=toMotalK
Zum Mitmachen: Nimm dir gerne eine Hand und schreibe darauf, was du anderen Gutes getan hast. Nimm dir gerne einen Fuß und schreibe darauf, wo dir andere Gutes getan haben. Mit den Reißzwecken kannst Du Hände und Füße ans Kreuz anbringen.
Gestaltung: Jesus-Bruderschaft

Vor dem Passahfest wusste Jesus, dass für ihn die Zeit gekommen war, diese Welt zu verlassen und zu seinem Vater zurückzukehren. Nun bewies er seinen Jüngern das ganze Ausmaß seiner Liebe.
Es war Zeit für das Abendessen, und der Teufel hatte Judas, den Sohn des Simon Iskariot, schon dazu verleitet, seinen Plan wahr zu machen und Jesus zu verraten.
Er stand vom Tisch auf, zog sein Obergewand aus, band sich ein Handtuch um die Hüften und goss Wasser in eine Schale. Dann begann er, seinen Jüngern die Füße zu waschen und sie mit dem Handtuch abzutrocknen, das er sich umgebunden hatte.
Als er zu Simon Petrus kam, sagte Petrus zu ihm: »Herr, warum willst du mir die Füße waschen?« Jesus antwortete: »Du verstehst jetzt nicht, warum ich das tue; eines Tages wirst du es verstehen.« »Nein«, protestierte Petrus. »Du sollst mir niemals die Füße waschen!« Jesus erwiderte: »Wenn ich dich nicht wasche, gehörst du nicht zu mir.« Da rief Simon Petrus: »Dann wasche mir auch die Hände und den Kopf, Herr, und nicht nur die Füße!« Jesus erwiderte: »Wer gebadet hat, braucht sich - ausgenommen die Füße - nicht zu waschen, um völlig rein zu sein. Ihr seid rein, allerdings nicht jeder hier.«
Denn Jesus wusste, wer ihn verraten würde. Das meinte er mit dem Satz: »Nicht jeder hier von euch ist rein.« Nachdem er ihnen die Füße gewaschen hatte, zog Jesus sein Obergewand wieder an, setzte sich und fragte: »Versteht ihr, was ich getan habe?
Ihr nennt mich `Meister´ und `Herr´ und damit habt ihr recht, denn das bin ich.
Johannes 13,1-13
Erklärung der Station
Unmittelbar vor seiner Verhaftung betet Jesus.
Er nimmt drei seiner engsten Freunde mit und bittet sie mit ihm „zu wachen“. Doch sie schaffen es nicht. Ganze dreimal bleiben sie nicht wach.
„Warum?“, haben sich Mitglieder des Kirchenvorstandes der evangelischen Kirchengemeinde Bad Camberg und Niederselters gefragt. Warum nehmen sie Jesu Worte „Ich bin zu Tode betrübt“ nicht ernst?
Vielleicht ist es nur zu menschlich, dass wir etwas, was wir nicht wahrhaben wollen, einfach nicht wahrnehmen: „Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.“
Ein Aufruf, wachsam zu bleiben. Genau hinzuhören. Genau hinzuschauen.
Gestaltung: Evangelische Kirchengemeinde - Kirchenvorstand

Sie kamen zu einem Olivenhain, der Gethsemane heißt, und Jesus sagte: »Setzt euch hierher, bis ich gebetet habe.« Petrus, Jakobus und Johannes aber nahm er mit. Schreckliche Furcht und Angst ergriff ihn und er sagte zu ihnen: »Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir.«
Er ging ein Stück weiter und warf sich zu Boden. Dann betete er darum, dass das Schreckliche, das ihn erwartete, wenn es möglich wäre, an ihm vorübergehe. »Abba, Vater«, sagte er, »dir ist alles möglich. Lass diesen Leidenskelch an mir vorübergehen. Doch dein Wille geschehe, nicht meiner.«
Als er zurückging, fand er die Jünger schlafend. »Simon!«, sagte er zu Petrus. »Schläfst du etwa? Konntest du nicht eine einzige Stunde mit mir wachen? Seid wachsam und betet, sonst wird euch die Versuchung überwältigen. Denn der Geist ist zwar willig, aber der Körper ist schwach.«
Danach ging er wieder weg und betete noch einmal und wiederholte seine Bitte.
Als er wieder zu ihnen zurückkehrte, waren die Jünger wieder eingeschlafen, denn sie konnten ihre Augen nicht mehr offenhalten. Und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten.
Als er das dritte Mal zu ihnen zurückkam, sagte er: »Schlaft ihr noch immer? Ruht ihr euch immer noch aus? Genug damit! Es ist so weit. Der Menschensohn wird in die Hände der Sünder ausgeliefert. Kommt, lasst uns gehen. Der Verräter ist da!«
Markus 14, 32-42
Erklärung der Station
Die Schlehen und Dornenzweige sollen den schmerzhaften Weg Jesus darstellen.
Die roten Cornuszweige und das rote Herz stehen symbolhaft für den Kuss von Judas.
Gestaltung: Wir für Bad Camberg

Kaum hatte er das gesagt, da kam Judas, einer von den zwölf Jüngern, mit vielen Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren. Sie waren von den obersten Priestern, den Schriftgelehrten und führenden Männern des Volkes geschickt worden. Judas hatte mit ihnen ein Zeichen vereinbart: »Ihr werdet wissen, wer es ist, wenn ich auf ihn zugehe und ihn mit einem Kuss begrüße. Den könnt ihr festnehmen und abführen.«
Sobald sie angekommen waren, ging Judas auf Jesus zu. »Rabbi!«, rief er und küsste ihn. Da packten die anderen Jesus und verhafteten ihn.
Da ließen ihn alle seine Jünger im Stich und flohen.
Markus 14, 43-46 +50
Erklärung der Station
Bei dem Verhör soll die Wahrheit festgestellt werden.
Es geht um Todesurteil oder Freispruch!
Was sind das für Anklagen, die dort vorgebracht werden?
Ist es meine Schuld, die dort verhandelt wird?
Jesus als Gottes Sohn ist auf die Erde gekommen. Er ist der einzige Mensch, der ohne Sünde war. Gott bietet mir einen Tausch an. Er nimmt meine Schuld auf sich, damit ich versöhnt mit Gott leben kann – und das bis in Ewigkeit.
In 1. Petrus 2,24 heißt es: Christus hat unsere Sünden auf sich genommen und sie am eigenen Leib zum Kreuz hinaufgetragen.
Das bedeutet, dass wir für die Sünde tot sind und jetzt leben können, wie es Gott gefällt.
Durch seine Wunden hat Christus uns geheilt.
Gestaltung: Lambeck / Monselewski

Jesus wurde zum Haus des Hohen Priesters gebracht, wo die obersten Priester, die anderen führenden Männer des Volkes und die Schriftgelehrten sich versammelt hatten.
Währenddessen versuchten die obersten Priester und der gesamte Hohe Rat Zeugen zu finden, die gegen Jesus aussagten, damit sie ihn zum Tod verurteilen konnten. Doch alle ihre Bemühungen waren vergebens. Zwar sagten viele falsche Zeugen gegen ihn aus, aber sie widersprachen einander. Schließlich standen ein paar Männer auf und behaupteten: »Wir haben gehört, wie er sagte: `Ich werde diesen Tempel, der von Menschen errichtet wurde, zerstören und in drei Tagen einen neuen bauen, der nicht von Menschen erbaut ist.«
Doch auch ihre Aussagen stimmten nicht überein.
Da stellte sich der Hohe Priester vor die anderen hin und fragte Jesus: »Willst du denn überhaupt nicht reden? Was hast du zu diesen Anklagen zu sagen?« Jesus gab keine Antwort. Der Hohe Priester fragte ihn: »Bist du der Christus, der Sohn Gottes, des Hochgelobten?« Jesus antwortete: »Ich bin es. Ihr werdet den Menschensohn zur Rechten Gottes, des Allmächtigen, sitzen und auf den Wolken des Himmels wiederkommen sehen.«
Da zerriss der Hohe Priester sein Gewand und sagte: »Wozu brauchen wir noch weitere Zeugen? Ihr habt alle seine Gotteslästerung gehört. Wie lautet euer Urteil?« Und sie verurteilten ihn zum Tod.
Einige begannen, Jesus anzuspucken; sie verbanden ihm die Augen und schlugen ihm mit den Fäusten ins Gesicht. »Du Prophet, sag uns, wer hat dich gerade geschlagen?«, höhnten sie. Und selbst die Wachen prügelten auf ihn ein, als sie ihn abführten.
Markus 14,53 + 55-65
Erklärung der Station
Große Worte – kleiner Mut
Petrus ist ein begeisterter und überzeugter Begleiter, Freund und Jünger von Jesus. Er kann sich nicht vorstellen, jemals in eine Situation zu geraten, in der er seine Freundschaft zu Jesus verleugnen könnte.
Gestaltung: Hauskreis Bad Camberg / Erbach

In der Zwischenzeit hielt sich Petrus unten im Hof auf. Eine von den Dienerinnen des Hohen Priesters bemerkte ihn, als er sich am Feuer wärmte. Sie sah ihn näher an und sagte dann: »Du warst doch auch einer von denen, die mit Jesus von Nazareth zusammen waren.« Petrus stritt es ab. »Ich weiß nicht, wovon du redest«, sagte er und ging hinaus in den Vorhof. In diesem Augenblick krähte ein Hahn.
Die Dienerin sah ihn dort stehen und sagte zu den anderen: »Dieser Mann da ist auch einer von ihnen!« Und wieder bestritt es Petrus. Kurz darauf sagten auch die Umstehenden zu Petrus: »Du musst auch einer von ihnen sein, du kommst doch auch aus Galiläa.« Und Petrus erwiderte: »Ich schwöre bei Gott, ich kenne den Mann nicht, von dem ihr redet.« In diesem Augenblick krähte der Hahn zum zweiten Mal. Da erinnerte sich Petrus daran, was Jesus zu ihm gesagt hatte: »Bevor der Hahn zwei Mal kräht, wirst du mich drei Mal verleugnen.« Und er brach zusammen und weinte.
Markus 14,66-72
Erklärung der Station
Barabbas oder Jesus?
Pilatus unternahm drei Versuche, Jesus freizulassen, da er von seiner Unschuld überzeugt war und stellte das Volk vor die Entscheidung, wen er zum Tod verurteilen soll: Jesus oder Barabbas?
Petrus bezeugt später, dass Pilatus entschlossen war, Jesus freizulassen. Für den, der ganz zu Gott gehörte und ohne jede Schuld war, hat das Volk das Todesurteil verlangt, damit der Mörder begnadigt und Jesus, von dem alles Leben kommt, getötet wird. (Apostelgeschichte 3, Vers 14 )
Du kannst dich auch heute noch entscheiden, ob du an Jesus glauben und mit ihm leben möchtest.
Wen wählst du?
Gestaltung: Hauskreis Rehm / Gissel / Oeppert

Nun stand Jesus vor Pilatus, dem römischen Statthalter. »Bist du der König der Juden?«, fragte dieser ihn. Jesus antwortete: »Ja, es ist, wie du sagst.« Doch als die obersten Priester und die Ältesten ihre Anklagen vorbrachten, schwieg Jesus. »Hörst du nicht die Anschuldigungen gegen dich?«, fragte Pilatus. Doch sehr zum Erstaunen des Statthalters sagte Jesus nichts.
Es war Brauch, dass der Statthalter jedes Jahr anlässlich des Passahfestes einen Gefangenen freiließ, den das Volk bestimmen durfte. In diesem Jahr saß ein berüchtigter Verbrecher namens Barabbas im Gefängnis. Als die Menge sich an diesem Morgen vor dem Haus von Pilatus versammelt hatte, fragte er sie: »Welchen soll ich für euch freilassen - Barabbas oder Jesus, den man den Christus nennt?« Denn er wusste sehr wohl, dass sie Jesus nur aus Neid verhaftet hatten. Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, schickte ihm seine Frau eine Nachricht: »Lass diesen unschuldigen Mann in Ruhe; ich hatte letzte Nacht seinetwegen einen schrecklichen Traum.«
In der Zwischenzeit hatten die obersten Priester und die Ältesten das Volk aufgehetzt: Es sollte die Freilassung von Barabbas und die Hinrichtung von Jesus fordern. Als der Statthalter noch einmal fragte: »Wen von diesen beiden soll ich freilassen?«, rief die Menge: »Barabbas!« »Aber wenn ich Barabbas freilasse«, fragte Pilatus, »was soll ich dann mit Jesus machen, der Christus genannt wird?« Und alle schrien: »Kreuzige ihn!« »Warum?«, wollte Pilatus wissen. »Was hat er denn verbrochen?« Aber die Menge schrie nur noch lauter: »Kreuzige ihn!«
Pilatus sah, dass er so nicht weiterkam und dass sich ein Tumult anbahnte. Da ließ er sich eine Schüssel mit Wasser bringen und wusch sich vor den Augen der Menge die Hände mit den Worten: »Ich bin unschuldig am Blut dieses Mannes. Die Verantwortung liegt bei euch!« Und die Menge schrie zurück: »Wir übernehmen die Verantwortung für seinen Tod - wir und unsere Kinder!« Also ließ Pilatus Barabbas frei. Jesus aber ließ er auspeitschen und lieferte ihn dann den römischen Soldaten aus, die ihn kreuzigen sollten.
Matthäus 27,11-26
Erklärung der Station
Jesus wird hier symbolisch dargestellt durch das hölzerne Kreuz.
Der rote Umhang symbolisiert das wertvolle purpurrote Gewand, welches nach römischem Recht eigentlich nur der Kaiser und die Senatoren tragen durften.
Für die Dornenkrone wurde von uns das neuzeitliche Material "Stacheldraht" gewählt, der z.B. in Kriegen, an Grenzen und in Straflagern eingesetzt wird!
Genau das Gegenteil symbolisiert und verkörpert Jesus: Liebe, Gnade, Barmherzigkeit und Freiheit.
Letztlich wird die Misshandlung von Jesus durch den Rohrstock und die Blutspritzer aus Wachs symbolisiert.
Gestaltung: Hauskreis Reich

Die Soldaten brachten Jesus in das Prätorium, den Palast des römischen Statthalters, und riefen alle anderen Soldaten zusammen. Sie zogen ihm ein purpurfarbenes Gewand an und setzten ihm eine geflochtene Dornenkrone auf den Kopf. Dann salutierten sie und riefen: »Sei gegrüßt, König der Juden!«
Und sie schlugen ihn mit einem Stock auf den Kopf, spuckten ihn an und knieten nieder und huldigten ihm.
Als sie genug davon hatten, ihn zu verspotten, zogen sie ihm das Purpurgewand wieder aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an. Dann führten sie ihn ab, um ihn zu kreuzigen.
Markus 15,16-20
Erklärung der Station
Helfende Hände
Simon nimmt das Kreuz und begleitet Jesus auf dem Weg nach Golgotha.
Er ist an Jesu Seite und hilft ihm das Kreuz zu tragen.
- Auch heute gibt es Menschen, die anderen auf ihrem "Kreuzweg" begleiten und helfend die Last mittragen.
Helfende Hände - Ihnen ist diese Kreuzwegstation gewidmet.
Gestaltung: Familie Benk / Wagener

Als sie Jesus abführten, kam Simon aus Kyrene gerade vom Feld zurück.
Sie zwangen ihn, hinter Jesus herzugehen und ihm sein Kreuz zu tragen. Ihnen schloss sich eine große Menschenmenge an, darunter viele trauernde, wehklagende Frauen.
Doch Jesus wandte sich um und sagte zu ihnen: »Töchter Jerusalems, weint nicht um mich, sondern klagt über euch selbst und eure Kinder. Denn es kommt die Zeit, da werden sie sagen: `Glücklich sind die Frauen, die kinderlos geblieben sind, deren Körper nie ein Kind geboren und deren Brüste keinen Säugling gestillt haben.´ Die Menschen werden die Berge anflehen, auf sie zu fallen, und die Hügel, sie unter sich zu begraben. Denn wenn dies schon mit dem grünen Holz geschieht, wie wird es dann erst dem toten Holz ergehen?«
Lukas 23,26-31
Erklärung der Station
Jesus starb vor ca. 2000 Jahren. Er wurde verurteilt und zwischen 2 Verbrechern gekreuzigt, ohne dass er ein Unrecht begangen hatte.
Wir glauben, dass Jesus Gottes Sohn ist, der aus Liebe diesen Weg gegangen ist.
Für wen hat er das getan? Die Antwort findest du im aufgeklappten Herzen.
Gestaltung: Hauskreis Wiafe

Auch zwei andere Männer, beides Verbrecher, wurden abgeführt, um mit ihm hingerichtet zu werden.
Schließlich kamen sie an einen Ort, der Schädelstätte heißt. Dort wurden alle drei gekreuzigt - Jesus in der Mitte und die zwei Verbrecher rechts und links von ihm. Jesus sagte: »Vater, vergib diesen Menschen, denn sie wissen nicht, was sie tun.«
Und die Soldaten würfelten um seine Kleider. Das Volk schaute zu, während die führenden Männer lachten und spotteten. »Er hat andere gerettet«, sagten sie. »Soll er sich jetzt doch selbst retten, wenn er wirklich Gottes Auserwählter, der Christus, ist.«
Auch die Soldaten verhöhnten ihn. Sie gaben ihm Weinessig zu trinken und riefen ihm zu: »Wenn du der König der Juden bist, rette dich doch selbst!«
Über ihm am Kreuz wurde eine Inschrift mit den Worten angebracht: »Dies ist der König der Juden.«
Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, spottete: »Du bist also der Christus? Beweise es, indem du dich rettest - und uns mit!« Doch der andere mahnte: »Hast du nicht einmal jetzt Ehrfurcht vor Gott, da du den Tod vor Augen hast? Wir haben für unsere Vergehen den Tod verdient, aber dieser Mann hat nichts Unrechtes getan.« Dann sagte er: »Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.« Da antwortete Jesus: »Ich versichere dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.«
Lukas 23,32-43
Erklärung der Station
Die Ausstattung besteht aus einer Dornenkrone, dem gemalten Bild der Maria und den Frauen, dem zerrissenen Vorhang des Tempels, dem geborstenen Felsen und dem gemalten Bild des römischen Offiziers mit dem Ausspruch: "Das war wirklich Gottes Sohn!"
Weiterhin sind in einem Kästchen Papier, Stift und Pin-Nadeln, sodass die Betrachter ihre Gedanken aufschreiben und am Kreuz anheften können.
Um die Station zu aktualisieren wurde nachträglich zusätzlich aus Drachenweide-Zweigen ein Kreuz geformt und dazu geschrieben: "gegen Gewalt - heute".
Gestaltung: Frido Windeck

In diesem Augenblick zerriss der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Teile.
Die Erde bebte, Felsen zerbarsten, Gräber öffneten sich und die Leiber vieler gottesfürchtiger Männer und Frauen, die schon längst verstorben waren, wurden von den Toten auferweckt.
Nachdem Jesus auferstanden war, verließen sie die Gräber, gingen in die heilige Stadt Jerusalem und erschienen dort vielen Menschen.
Den römischen Offizier und die anderen Soldaten, die ihn gekreuzigt hatten, überkam Todesangst bei dem Erdbeben und den anderen Ereignissen. Sie sagten: »Es stimmt, das war wirklich der Sohn Gottes!«
Viele Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, um für ihn zu sorgen, sahen aus einiger Entfernung zu. Unter ihnen waren auch Maria Magdalena, Maria, die Mutter von Jakobus und Josef und die Frau des Zebedäus, die Mutter von Jakobus und Johannes.
Matthäus 27,51-56
Erklärung der Station
Jesus ist hinabgestiegen in die totale Finsternis, in das absolute Grauen, in das maßlose Böse.
Jesus ist aus dem Totenreich zurückgekommen, und er lebt.
Tod und Teufel konnten ihn nicht halten.
Mit, in, und durch Jesus werde ich das auch erfahren.
Tod und Teufel werden auch mich nicht halten können.
Gestaltung: Brigitte Falk

Am Sonntagmorgen in aller Frühe gingen Maria Magdalena und die andere Maria hinaus zum Grab.
Plötzlich gab es ein starkes Erdbeben, weil ein Engel des Herrn vom Himmel herabkam, den Stein beiseiterollte und sich darauf niederließ. Sein Gesicht leuchtete wie ein Blitz, und sein Gewand war weiß wie Schnee. Die Wachen zitterten vor Angst, als sie ihn sahen, fielen zu Boden und blieben wie tot liegen. Der Engel sprach die Frauen an. »Habt keine Angst!«, sagte er. »Ich weiß, ihr sucht Jesus, der gekreuzigt wurde. Er ist nicht hier! Er ist von den Toten auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt und seht, wo sein Leichnam gelegen hat. Und nun geht und sagt seinen Jüngern, dass er von den Toten auferstanden ist und ihnen nach Galiläa vorausgeht. Dort werdet ihr ihn sehen. Merkt euch, was ich euch gesagt habe.«
Die Frauen liefen schnell vom Grab fort. Sie waren zu Tode erschrocken und doch zugleich außer sich vor Freude. So schnell sie konnten, liefen sie zu den Jüngern, um ihnen auszurichten, was der Engel gesagt hatte. Unterwegs begegneten sie Jesus. »Seid gegrüßt!«, sagte er. Und sie liefen zu ihm hin, umklammerten seine Füße und beteten ihn an. Jesus sagte zu ihnen: »Habt keine Angst! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa kommen, dort werden sie mich sehen.«
Matthäus 28,1-10
Jesus sagte zu den Leuten: »Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, braucht nicht im Dunkeln umherzuirren, denn er wird das Licht haben, das zum Leben führt.«
Johannes 8,12