Yvonne Kissel
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Haintchen
Am 11. Mai lud das Pfarrarchivteam Haintchen – bestehend aus Andreas Ochs, Felizitas Kissel und Jonathan Honemann – Interessierte zu einer Präsentation über die bewegte Vorgeschichte des Haintchener Kirchenneubaus ein, der sich 2025 zum 275. Mal jährt. Die Veranstaltung gab spannende Einblicke in die Ideen, Auseinandersetzungen und Kompromisse, die diesem Bauwerk vorausgingen.
Die ursprüngliche Kirche in Haintchen wurde vor „ohndenklicher Zeit“ errichtet – so die Erinnerungen der ältesten Dorfbewohner 1730. Noch 1664 war sie in gutem Zustand, doch bereits wenige Jahrzehnte später galt sie als baufällig und gefährlich. Berichte aus den 1740er Jahren schildern ein Gotteshaus, das zu klein war, baufällig und schließlich sogar Ziel eines Einbruchs mit Hostienschändung wurde. Dennoch wurde dort bis 1750 Gottesdienst gefeiert.
Drei größere Anläufe zum Neubau einer Kirche sind überliefert:
Ein zentrales Thema der Präsentation waren die häufigen Konflikte, insbesondere zwischen Pfarrer und Gemeinde. Streitigkeiten um die Zehntabgaben und wiederholte finanzielle Belastungen führten zu Spannungen. Auch die politische Situation – das katholische Kurtrier und das protestantische Nassau-Dillenburg teilten sich die Herrschaft – erschwerte Entscheidungen. Vermittler wie der Oberamtmann Johann Philipp Wilhelm von Hohenfeld spielten dabei eine wichtige Rolle.
Die Präsentation des Pfarrarchivteams zeigte eindrucksvoll, wie vielschichtig und mühsam der Weg zum heutigen Kirchengebäude war – und dass hinter jedem Bauwerk eine Geschichte von Menschen, Konflikten und Kompromissen steht.
Im Anschluss war Gelegenheit, dem Team Fragen zu stellen.